Die Gegenwart
Vom 19. Jh. bis heutzutage
Als Dom Guéranger das klösterliche Leben in Solesmes wieder aufgenommen hat, wollte er das kontemplative, benediktinische Ordensleben – das ein wahrer Reichtum für die Kirche ist – neu beleben. Seinen Mönchen hat er als Hauptpriorität die Zelebration der Liturgie, das Studium, das brüderliche Leben und die Abtrennung von der Welt vorgegeben.
Gleich zu Beginn ist die Gemeinschaft so schnell gewachsen, dass das Priorat der Mauriner bald zu eng war. Die folgenden Äbte haben daher dafür gesorgt, die Gebäude trotz vielerlei Schwierigkeiten (Geldmangel, Vertreibung, Weltkriege etc.) konsequent zu vergrößern.
Zugleich erfuhr das Kloster durch seine Ausstrahlung einen bis dahin ungeahnten Zuwachs. Innerhalb von 150 Jahren gründete die Abtei Solesmes 12 neue Gemeinschaften, von denen 9 immer noch aktiv sind. Diese Gründungen haben ihrerseits neue Klöster gegründet, sodass sich die Abtei im Landkreis La Sarthe zur Erzabtei einer internationalen Kongregation entwickelte. Zur besonderen Ausstrahlung des Klosters tragen auch die durch die Mönche ausgeführte Tätigkeiten bei: Theologiestudium, Erneuerung und Pflege der Gregorianik, sakrale Kunst etc.
Durch das 2. Vatikanische Konzil ist dieses geistliche Erbe neu bewertet worden, woran Abt Dom Jean Prou einen wesentlichen Anteil trug. Zugleich ist die kontemplative Ausrichtung der Abtei ist durch die Kirche bestätigt worden. Seit nunmehr 180 Jahre führt die Gemeinschaft das kontemplative, benediktinische Leben im Charisma ihres Gründers fort.